Müllverwertung Borsigstraße
Jedes Jahr werden mehr als 320.000 Tonnen Abfall aus den Hamburger Haushalten und etwa 160.000 Tonnen Altholz zu jeder Tages- und Nachtzeit in der MVB verbrannt.
Müllverwertung und Energiegewinnung
Die MVB betreibt zwei Verbrennungslinien zur thermischen Verwertung von Hausmüll und hausmüllähnlichem Gewerbeabfall und eine Linie als Biomasseheizkraftwerk zur thermischen Verwertung von Altholz. Die gewonnene Energie der Müllverbrennung wird zur Fernwärmeerzeugung genutzt, die Energie der Altholzverbrennung dient hauptsächlich der Stromerzeugung. In den angeschlossenen Hamburger Stadtteilen stellen sie einen Großteil der Grundversorgung mit klimafreundlicher Fernwärme sicher.
Die MVB liegt östlich der Hamburger City im Industriegebiet Hamburg-Billbrook. Seit Dezember 2014 ist sie 100 prozentige Tochtergesellschaft der Stadtreinigung Hamburg.
Details zur Anlage
Verfahren
Die Verbrennungslinien 1 und 2 arbeiten nach dem Prinzip der Rostfeuerung und schaffen einen stündlichen Durchsatz von 21,5 Tonnen Abfall pro Linie.
Das 2005 als dritte Linie errichtete Biomasseheizkraftwerk arbeitet mit einer zirkulierenden Wirbelschicht und erreicht einen Durchsatz von 20 Tonnen Altholz pro Stunde.
Energie
Die bei der thermischen Verwertung freigesetzte Energie wird zur Erzeugung von Dampf genutzt, woraus Heizwärme und Strom gewonnen werden.
Durch die Verbrennung des Abfalls ergibt sich eine Erzeugungswärmeleistung von 53 MW pro Linie. Die erzeugte Dampfmenge von 72 Tonnen pro Stunde und Linie wird zum geringen Teil zur Eigenstromerzeugung genutzt, der Rest wird im benachbarten Heizkraftwerk Tiefstack zur Fernwärmeerzeugung genutzt.
Durch die Verbrennung des Altholzes entsteht eine Erzeugungswärmeleistung von etwa 63 MW. Die erzeugte Dampfmenge von 90 Tonnen pro Stunde wird in einem Turbosatz zur Stromerzeugung genutzt. Es ergibt sich eine elektrische Leistung von 20 MW.
Bundesweit einzigartiges Wärmeprojekt
Noch mehr klimafreundliche Fernwärme für Hamburg aus Abfällen der Stadt: Das innovative Wärmeprojekt steigert die Effizienz der Wärmeerzeugung ohne Brennstoff-Mehreinsatz und ohne Veränderung der Emissionsfracht erheblich. Es leistet somit einen weiteren großen Beitrag zur klimafreundlichen Wärmewende in Hamburg.
