Schluss mit lustig!
Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat bereits im vergangenen Jahr darauf aufmerksam gemacht: Die Partydroge Lachgas ist nicht nur im gesundheitlichen Zusammenhang besorgniserregend, sondern es treten auch bei der Entsorgung der Kartuschen Probleme auf. Die SRH ist in Kooperation mit der Polizei sowie dem Nachtbeauftragten von St. Pauli und der BID Reeperbahn+ Ende letzten Jahres auf große Aufklärungskampagne auf der Reeperbahn gegangen. Bei dieser Aktion wurden vornehmlich Kioskbesitzer:innen angesprochen und über die Risiken bei der Entsorgung von Lachgaskartuschen informiert. Dafür wurde im Vorwege ein extra kreierter Flyer verteilt.
Um auch eventuelle Konsument:innen bezüglich der fachgerechten Entsorgung der Flaschen zu erreichen, hat die SRH eine umfassende Awareness Kampagne gestartet. Denn durch die unsachgemäße Entsorgung der Gasflaschen über den Hausmüll oder öffentliche Papierkörbe gelangen diese in die Verbrennungsöfen der Müllverbrennungsanlagen und führen dort zu gefährlichen Explosionen. Solche Explosionen sind zum einen riskant für die Mitarbeitenden und führen zum anderen zu Stillständen der Anlagen. Dies ist allein im Jahr 2024 mehr als zehn Mal geschehen und hat Kosten in siebenstelliger Höhe zur Folge gehabt.
SRH-Pressesprecher Kay Goetze: „Die Problematik mit den Lachgasflaschen hat eine hohe Priorität bei der Stadtreinigung und wir haben auf unterschiedlichen Wegen dafür sensibilisiert. So gab es in den letzten Monaten bereits umfassende Beiträge auf unseren externen Kommunikationskanälen (Social Media, Newsletter und Pressemitteilung) über die Sortieranalysen, die wir auf der Reeperbahn durchgeführt haben. Darüber hinaus werden wir 90.000 Edgar Cards mit zwei verschiedenen Motiven in 150 Kneipen und Bars in der Schanze, Altona und St. Pauli verteilen. Eines der Motive haben wir nun außerdem auf zunächst 20 unserer Fahrzeuge aufgebracht. Ich möchte auch an dieser Stelle noch einmal daran appellieren, die Lachgaskartuschen vollständig entleert im gelben Sack oder auf den zwölf Recyclinghöfen zu entsorgen.“
Sven Winterberg, Leiter des Zentralen Vertriebs bei der SRH: „Trotz des Verkaufsverbots an Minderjährige in Hamburg sowie der umfassenden Maßnahmen der SRH bleibt das Problem der fehlerhaften Entsorgung von Lachgaskartuschen bestehen. Wir sortieren nach wie vor 400-500 Flaschen monatlich aus − Flaschen, die sonst in der Müllverbrennung landen würden. Neben der fachgerechten Entsorgung der Kartuschen gäbe es auch Möglichkeiten seitens der Industrie, explodierende Flaschen in der Abfallverwertung zu vermeiden. So könnten beispielsweise ein Verbot von Lachgas oder die Bepfandung der Behältnisse die Fehlläufer deutlich reduzieren. Um die Explosionen selbst zu verhindern, wäre eine Begrenzung der Füllmenge oder eine Ausstattung der Kartuschen mit Berstscheiben zielführend.“